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Gehaltsangaben in Stellenanzeigen

Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen: JA / NEIN?

Ob es sinnvoll ist, das Gehalt / eine Gehaltsspanne in einer Stellenausschreibung mit anzugeben, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Einige Arbeitgeber geben das Gehalt in der Stellenausschreibung an, während andere es nicht tun. Hier sind einige Dinge, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden können:

  • Rechtslage: In einigen Ländern (z.B. Österreich) gibt es gesetzliche Vorschriften darüber, ob und inwieweit das Gehalt in Stellenausschreibungen angegeben werden muss. Es ist wichtig, sich über die geltenden Vorschriften im eigenen / jeweiligen Land zu informieren, in dem die Stelle ausgeschrieben wird.

  • Unternehmenskultur: Manche Unternehmen haben eine offene Kultur, in der das Gehalt offen und transparent kommuniziert wird, während andere eine traditionellere und vielleicht auch konservativere Haltung haben und das Gehalt erst im Verlauf des Bewerbungsprozesses ansprechen.

  • Zielgruppe: Wenn das Unternehmen eine bestimmte Zielgruppe ansprechen möchte, kann es sinnvoll sein, das Gehalt in der Ausschreibung anzugeben. Zum Beispiel könnten Unternehmen, die sich an erfahrene Fachkräfte richten, das Gehalt in der Ausschreibung angeben, um attraktiver zu werden.

Wenn ein Unternehmen bspw. der Meinung ist, dass die eigenen Gehälter überdurchschnittlich sind, könnte es strategisch sinnvoll sein, damit in die Offensive zu gehen und eben diese Gehälter / Gehaltsspannen mit aufzuführen, da das ein entscheidender Pluspunkt im sog. War for Talents sein kann!

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Pro - Gehaltsangabe:

  • Transparenz: Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen können für mehr Transparenz sorgen und dazu beitragen, dass Bewerber und Arbeitgeber auf einer gleichen Augenhöhe miteinander kommunizieren
  • Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen stechen aus der breiten grauen Masse der Anzeigen OHNE Gehaltsangabe hervor und können sich ggf. auch behaupten, sollten die Gehälter überdurchschnittlich sein.
  • Zeitersparnis: Wenn das Gehalt in der Ausschreibung angegeben ist, können Bewerber sich direkt entscheiden, ob sie sich für die Stelle bewerben möchten oder nicht, anstatt sich erst auf ein Vorstellungsgespräch bewerben zu müssen, um dann erst das Gehalt zu erfahren. Das spart Zeit für beide Seiten.
  • Attraktivität für Bewerber: Eine Gehaltsangabe kann dazu beitragen, dass sich mehr qualifizierte Bewerber für die Stelle bewerben, da sie wissen, was sie für die Arbeit bekommen.
Kontra

Kontra - Gehaltsangabe:

  • Einschränkung der Verhandlungsposition: Wenn das Gehalt / eine Gehaltsspanne in der Stellenanzeige angegeben ist, haben Bewerber weniger Verhandlungsspielraum bei der Gehaltsverhandlung. Das kann insbesondere für Bewerber, die eine höhere Gehaltsforderung haben, benachteiligend sein.
  • Transparenz: Kann auch von Nachteil sein, wenn bestehende Mitarbeiter sehen, was neue Kollegen*innen an Gehalt erwartet. Das könnte schlechte Stimmung und viele Fragezeichen generieren.
  • Unsicherheit für Arbeitgeber: Wenn eine Gehaltsspanne in der Stellenausschreibung angegeben ist, kann es für den Arbeitgeber schwierig sein, das Gehalt im Vergleich zu anderen Stellen oder Branchen einzuordnen.

  • Einschränkung der Attraktivität für Bewerber: Eine Gehaltsspanne in der Stellenausschreibung kann auch dazu führen, dass sich weniger qualifizierte Bewerber für die Stelle bewerben.

A/B-Test aus der Praxis

Wir haben einen kleinen A/B-Test über 2 Monate bei unseren Kunden und Partner-Unternehmen laufen lassen.

Wir nutzten eine Online Marketing Manager-Vakanz, welche wir insgesamt 2x veröffentlicht haben.

1x mit einem Bewerbungsformular, mit Angabe des durchschnittlichen Gehalts (50.000€)

und

1x mit Bewerbungsformular, komplett ohne Gehaltsangabe.

In beiden Formularen konnten die Bewerber*innen ein Wunschgehalt angeben.



Das Ergebnis fiel relativ eindeutig aus:

❌ Ohne Gehaltsangabe:

- rund 84% hatten Gehaltsforderungen von mehr als 60.000€
- lediglich 16% lagen im Budget-Rahmen für die o.g. Stelle

✅ Mit Gehaltsangabe:

- Nur 17% hatten Gehaltsforderungen von 60.000€ und mehr
- Rund 83% waren zufrieden mit dem angegebenen Gehalt

Zusammengefasst: 4x mehr Bewerber*innen mit passenden Gehaltsvorstellungen, unter Angabe vom möglichen Gehalt.

Fazit

In Bezug auf Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen gibt es keine eindeutige richtige oder falsche Antwort. Es hängt von den jeweiligen Umständen und Zielen des Unternehmens ab, ob es sinnvoll ist, das Gehalt in der Stellenausschreibung anzugeben oder nicht. Einige Arbeitgeber geben das Gehalt in der Stellenausschreibung an, während andere es nicht tun.

Es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile von Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen.

Wenn das Gehalt in der Stellenausschreibung angegeben wird, ist es wichtig, dass es fair und angemessen ist und dass keine Diskriminierung stattfindet. Es kann hilfreich sein, sich von Experten aus dem Bereich (z.B. durch OnlyJobs) beraten zu lassen oder von anderen Unternehmen in der Branche zu lernen, wie sie damit umgehen, und sich generell dazu auszutauschen.

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